Saarbrücken. Trotz des verunreinigten Wassers ist am Wochenende beim Saar-Spektakel gefeiert worden. Und unter den 280 000 Besuchern wurde kräftig spekuliert, wie die Coli-Bakterien in so geballter Zahl in den Fluss gelangt sind. Stadt-Sprecher Thomas Blug erklärte, dass die Verwaltung über die Belastung der Saar nur deshalb informiert habe, weil die Stadt Mitveranstalter sei. Die Gründe für die Verunreinigung seien der Stadt dagegen nicht bekannt. Die Warnung, dass der Kontakt mit dem Saarwasser in
Saarbrücken gesundheitlich bedenklich sei, habe auf einer Untersuchung des Gesundheitsamtes des Regionalverbandes vom 29. Juli basiert, über deren Ergebnisse die Stadt am Freitag informiert worden sei.
Auch Regionalverbands-Sprecher Stefan Kiefer konnte nichts Genaueres zu der Herkunft der Bakterien sagen: „Durch den
Starkregen der vergangenen Tagen ist einiges über die Zuflüsse in die
Saar geflossen.“ So könne es zum Beispiel sein, dass das Wasser durch den Kot von Tieren, die auf Wiesen weideten, oder durch den Überlauf von
Kläranlagen verunreinigt worden sei. Doch das seien alles nur Spekulationen.
Normalerweise würde das Gesundheitsamt des Regionalverbandes übrigens nur Proben von Badegewässern entnehmen, zu denen die
Saar nicht gehöre, so Kiefer. Im Hinblick auf das Fest rund ums kühle Nass habe man jedoch „prophylaktisch“ eine Untersuchung der
Saarvorgenommen, so der Sprecher. Da keine weiteren Proben erfolgten und auch nicht vorgesehen sind, könne der Regionalverband keine Angaben zur aktuellen Bakterien-Belastung der
Saar machen.
Das Landesumweltamt führe regelmäßig Routine-Untersuchungen der
Saar durch, bei denen die Hygiene-Werte jedoch nicht erfasst würden, so Damian Müller, stellvertretender Sprecher des Umweltministeriums. Verunreinigungen der
Saar seien jedoch kein Ausnahmezustand, sondern würden bei
Starkregen regelmäßig vorkommen, so Müller.
Zu der Vermutung, die Bakterien könnten durch das Überlaufen von
Kläranlagen in den Fluss gelangt sein, erklärte die Sprecherin des Entsorgungsverbandes
Saar (EVS) Marianne Lehmann, dass der EVS auf so genannte Regenüberlaufbecken setze. Diese sollten überdurchschnittliche Wassermengen bei Unwettern speichern und vermeiden, dass der „erste konzentrierte Schmutzstoß“, zu dem neben dem Abwasser auch im Kanal befindliche Ablagerungen gehören, in das Gewässer gelangen. Vergangene Woche sei jedoch laut EVS kein Kanalwasser in Bäche oder Flüsse abgeleitet worden.
Neben der Bakterien-Belastung sorgten auch Hinweisschilder auf dem Tbilisser Platz für Gesprächsstoff bei den Saar-Spektakel-Besuchern: „Bild-, Ton- und Filmaufnahmen von Nena sind nicht gestattet und ausdrücklich untersagt“, war dort zu lesen. Radio Salü habe als Veranstalter die bei allen Konzerten der Sängerin „üblichen Schilder“ im Auftrag ihres Managements aufgehängt, so der Privatsender. Weitere Nachfragen wurden von Nenas Firma bis Redaktionsschluss nicht beantwortet. „Heimspiel! Ich freue mich schon die ganze Woche darauf, dass wir endlich mal live im Saarland spielen“, jubelte Ela Steinmetz aus Schiffweiler, als sie mit ihrer Band Elaiza hinter der Radio-Salü-Bühne auf dem Saarbrücker Saar-Spektakel eintraf. Neben „Alarm für Cobra 11“-Darsteller Tom Beck und den Sommerhit-Experten Bellini traten am Sonntag auf dem Tbilisser Platz überregional erfolgreiche Künstler aus der Region auf.
„Der Eurovision Song Contest hat uns viele Türen geöffnet – auch international“, freute sich Ela. So stehen Elaiza in Polen, wo die Sängerin lebte ehe sie mit acht Jahren ins Saarland kam, gerade auf Platz eins der Hitparaden und geben demnächst dort Konzerte. Zudem sei die Veröffentlichung ihrer neuen Single „I'dont love you“ angesagt. „Im Oktober geht's dann richtig los“, ergänzte sie. Dann gehen die drei auf ihre erste eigene Tour, die sie am 18. November in die Saarbrücker Garage führt. Auch „DSDS“-Finalistin Meltem Acikgöz aus Dillingen war mit von der Partie. Gerade trat sie auf der „DSDS“-Tour in Wien und Graz auf und nahm eine Single auf, die im Herbst erscheint. Damit wolle sie in eine „komplett andere Richtung gehen“. Schon bei ihrem Saar-Spektakel-Auftritt präsentierte sie sich im Gegensatz zu ihrem Auftritt in der TV-Show nicht als Balladen-, sondern als Disco-Queen. Vor zwei Jahren nahm die 24-Jährige noch selbst am Newcomer-Wettbewerb des Privatsenders teil und belegte Platz zwei. Nun saß sie in der Jury und gratulierte Anna Lillig, 18, aus Bübingen zum Sieg. Auch Katja von den Magic Artists beurteilte die Talente. Nachdem die Beckinger Show-Formation 13 Mal in Folge bei dem Fest aufgetreten war, pausierte sie 2014, um eine neue Show vorzubereiten.