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Mittwoch, 22. Oktober 2014

Forscher entschlüsseln, wie Keime Antibiotika abwehren

http://www.fnp.de/lokales/frankfurt/Forscher-entschluesseln-wie-Keime-Antibiotika-abwehren;art675,1091061

Forscher entschlüsseln, wie Keime Antibiotika abwehren


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Frankfurt. 
Für den Kampf gegen multi-resistente Bakterien haben nun unter anderem Frankfurter Forscher wichtige Erkenntnisse gewonnen. Ein Ausweg aus der globalen Bedrohung besteht darin, die komplexen Abwehrmechanismen der Keime auf molekularer Ebene zu entschlüsseln. Eine internationale Gruppe unter Leitung der Goethe-Universität ist nun beim Darmbakterium Escherichia coli einen Schritt weitergekommen.
E.coli besitzt in seiner doppelten Zellmembran eine Pumpe, die eingedrungene toxische Substanzen wie Antibiotika wieder nach außen befördern kann. Diese Pumpe, das AcrB-Protein, besteht aus zwei Bereichen. Bereits vor einigen Jahren hat die Arbeitsgruppe von Prof. Martin Pos am Institut für Biochemie die Funktionsweise der Pumpe aufgeklärt. Zunächst wird das Antibiotikum erkannt und locker gebunden, im nächsten Zustand im inneren der Pumpe fest gebunden, und im dritten durch das Protein hindurch gequetscht und nach außen entlassen. Nun ist auch die Funktion der Transmembrandomäne bekannt: Sie befindet sich in der inneren Membran der E. coli-Zelle und liefert die Energie für den Antibiotika-Transport. Auch diese Domäne durchläuft während des Transportes einen Zyklus mit drei Phasen.
Die Erkenntnisse, die im Rahmen eines Sonderforschungsbereichs an der Goethe Universität und der europäischen „Innovative Medicines Initiation“ (IMI) gewonnen wurden, liefern möglicherweise neue Ansätze im Kampf gegen multiresistente Bakterien. IMI ist Europas größte öffentlich-private Partnerschaft zur Entwicklung besserer und sicherer Medikamente.
AcrB ist ein Modellprotein, welches sehr nahe Verwandte hat in anderen multiresistenten pathogenen Bakterien, wie zum Beispiel im Acinetobacter baumannii, einem besonders gefährlichen Krankenhauskeim. „Beim Menschen gibt es auch verwandte Proteine, die möglicherweise nach einem ähnlichen Mechanismus funktionieren. Sie transportieren jedoch nicht Antibiotika, sondern spielen eine wesentliche Rolle bei der Regulation des Cholesterin-Gehalts in den Zellen oder der Entwicklung des Embryos“, so Pos über die weiteren Anwendungsfelder des Forschungsergebnisses.
(red)

Donnerstag, 16. Oktober 2014

Coli-Bakterien im Trinkwasser von Kesbern

http://www.derwesten.de/staedte/iserlohn/coli-bakterien-im-trinkwasser-von-kesbern-id9937370.html

WASSERVERSORGUNG
Coli-Bakterien im Trinkwasser von Kesbern
15.10.2014 | 18:07 Uhr


Vorerst geschlossen: Die Trinkwassergewinnungsanlage in Kesbern.Foto: Josef Wronski
Iserlohn.   Märkischer Kreis hat Anlage des örtlichen Beschaffungsverbandes bereits am 6. Oktober geschlossen

In Kesbern sind bereits am 6. Oktober coliforme Bakterien und Escheria coli im Trinkwasser festgestellt worden, wie der Märkische Kreis erst jetzt mitteilte. „Bereits am 7. Oktober haben die Stadtwerke Iserlohn die örtliche Trinkwasserversorgung übernommen, das Wasser ist seither völlig unbelastet“, sagt Hendrik Klein, Pressesprecher des Kreises. Eine akute Gesundheitsgefährdung für die Bevölkerung habe nicht vorgelegen.



Gefundene Bakterien können Durchfall verursachen
Coli-Bakterien sind per se ungefährlich. Sie kommen auch im menschlichen Verdauungstrakt vor. In hoher Konzentration können sie jedoch Durchfall, Übelkeit und Fieber verursachen. „Eine Häufung der Meldung von Erkrankungen seitens der Kesberner Bevölkerung liegt aber nicht vor“, so Hendrik Klein weiter. Grundsätzlich könne er entsprechende Fälle aber nicht grundsätzlich ausschließen.

Zur Ursache der Verunreinigung gibt es noch keine Erkenntnisse. Der Märkische Kreis hat dem für das Gebiet zuständigen Wasserbeschaffungsverband Kesbern mittels einer Ordnungsverfügung bis auf Weiteres untersagt, seine Trinkwassergewinnungs- und Versorgungsanlage nahe der Kesberner Straße weiter zu betreiben.

Die Überschreitung der Grenzwerte war bei der turnusmäßigen Probenahme und Untersuchung durch ein unabhängiges akkreditiertes Labor aufgefallen und dem Gesundheitsamt des Kreises vorschriftsmäßig gemeldet worden. Wie lange das Wasser bereits mit Bakterien belastet war, ist unklar. Die Anlage muss vorschriftsmäßig alle drei Monate beprobt werden. „Die letzte Probe vor einem Vierteljahr war völlig einwandfrei“, sagte Hendrik Klein.

Bei der Beprobung am 6. Oktober war ein Wert von „sechs koloniebildenden Elemente (KBE) je 100 Milliliter Wasser an coliformen Bakterien und vier KBE Escherichia coli“ festgestellt worden, wie es vom Landkreis weiter heißt. Vorgeschrieben ist in beiden Fällen ein Richtwert von Null.

Keine grundsätzliche Meldepflicht des Kreises
Als Grund für die um gut neun Tage verspätete Mitteilung des Vorfalls nannte Klein unter anderem weitere Untersuchungen und Reinigungsarbeiten an den Rohrleitungen durch die das belastete Wasser geflossen war. Grundsätzlich bestehe in diesem Fall auch keine Meldepflicht des Vorfalls seitens des Kreises – auch weil das bereits ab dem 7. Oktober von den Stadtwerken angelieferte Wasser bedenkenlos nutzbar sei. Das Bundesumweltamt empfiehlt auf seiner Internetseite jedoch, die Bevölkerung unmittelbar zu informieren.

Der Wasserbeschaffungsverband Kesbern muss nun bis spätestens Ende Dezember nachweisen, dass die betroffene Anlage den „allgemein anerkannten Regeln der Technik entspricht“, wie es vom Kreis heißt. Vor der Wiederinbetriebnahme fordert der Kreis zudem, das Trinkwasser von einem unabhängigen Labor untersuchen zu lassen.

Neben der vierteljährlichen Beprobung des Trinkwassers sieht der Gesetzgeber auch eine umfassende Überprüfung von Wassergewinnungsanlagen alle zwei Jahre vor.

Tim Gelewsk

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